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CO2-Fußabdruck im Netz: klimafreundlicher surfen

Surfen geht zulasten der Umwelt? Na, so viel wird das doch nicht sein, oder? Lassen Sie sich überraschen und lernen Sie mehr über nachhaltige Netznutzung.

Datum: 9. Juli 2021 Lesezeit: Kategorie: Allgemein Tags: CO2, Internet, Klima, Nachhaltigkeit
Junge Frau liegt entspannt mit dem Laptop auf dem Schoss auf den Sofa und surft fröhlich im Internet

AdobeStock/foxyburrow

Nicht erst seit dem Lockdown boomen Streamingdienste. Natürlich ist es ein schöner Luxus, selbst die neuesten Filme daheim anzuschauen. Oder sogar unterwegs in Bus und Bahn. Aber fest steht auch: Insbesondere Streamingdienste fressen Energie – sie und ihre Kund*innen belasten damit die Umwelt.

 

Kleinvieh macht auch Mist

Um welche Mengen geht es da eigentlich? Natürlich verursacht ein Klick keine spürbaren Schäden, fünf Klicks ergeben etwa ein Gramm Kohlenstoffdioxid, die durch den Stromverbrauch der Technik entstehen. Aber täglich 3,5 Milliarden Klicks allein bei Google sind schon eine andere Nummer. Ein anderes Beispiel: Zwei Stunden im Browser Firefox ergeben rund 900 Megabyte übertragene Daten. Das ergibt mehr oder weniger 0,25 Kilowattstunden. Die Kohlenstoffdioxid-Emissionen, die dabei entstehen, entsprechen etwa 15 Smartphone-Ladungen – oder einer Autofahrt von 500 Metern. Kurzum: Jede und jeder beeinflusst mit dem eigenen Surfverhalten zugleich Klima und Umwelt – wobei natürlich immer auch der nationale Strommix eine Rolle spielt. So verursacht eine Stunde Streaming zum Beispiel in Polen rund 50 Mal mehr Kohlendioxid als in Schweden. Deutschland liegt etwa im Mittelfeld.

 

Extraverbrauch durch Streamingdienste

Ein gutes Drittel des globalen Datenverkehrs entsteht durch das Streamen von Videos. Um bei unserem Autovergleich zu bleiben: Eine halbe Stunden Streaming bringt es immerhin schon auf 6,3 Kilometer Autofahrt. Hinzu kommt natürlich, dass die großen Anbieter*innen zudem bei der Herstellung, bei der Verwaltung und natürlich in den Rechenzentren noch eine Menge Strom verbrauchen. Am Ende der Nutzungskette kommen die User*innen, die sich die Filme über ihre Endgeräte anschauen.

 

WLAN oder 3G – ein deutlicher Unterschied

Datenverbindung ist nicht gleich Datenverbindung. Die Unterschiede im Stromverbrauch sind ganz erheblich. Das klare Schlusslicht ist der 3G-Standard: Wer sich hiermit Filme anschaut, verursacht 18 x mehr Kohlenstoffdioxid als über den – in Deutschland noch relativ seltenen – 5G-Standard. In Sachen Klimafreundlichkeit unterbietet das WLAN diesen Wert. Doch WLAN ist nicht gleich WLAN. Die Datenverbindung via Glasfasernetz ist hier deutlich nachhaltiger, hier entsteht nur halb so viel Kohlendioxid wie über eine Kupferkabelverbindung mittels DSL. Glasfaser streamt also nicht nur schneller, sondern auch sauberer.

 

Tipps zum umweltfreundlichen/klimafreundlichen Streamen

  • Wie beschrieben, Filme nach Möglichkeit per WLAN schauen. Noch ökologischer ist übrigens das gute alte LAN-Kabel. Wer Filme unterwegs schauen will und dann keine WLAN-Verbindung hat, sollte sich Videos besser vorher im WLAN herunterladen.
  • Einige Programme wie YouTube oder TikTok bieten eine „Autoplay“-Funktion an. Deaktivieren Sie sie besser und vermeiden Sie die automatische Weiterleitung zum nächsten Video. Das verhilft auch zu einer bewussten Medienauswahl.
  • Wenn möglich, schauen Sie nicht immer in der höchsten Bildauflösung. Auf dem Smartphone oder Tablet fällt der Unterschied oft gar nicht so sehr auf. Sie tun damit wirklich etwas Gutes: Die niedrigere Auflösung verbraucht rund 23-mal weniger Daten pro Stunde als die Hochauflösung.
  • Kleinere Endgeräte verbrauchen weniger Strom. Wenn Sie allein schauen, genügt ja vielleicht auch mal der Laptop statt des 50-Zoll-TV.
  • Neue Router sind effizienter als ältere Geräte. Nutzen Sie von daher besser die jeweils neuesten Modelle.
  • Bei SeeConnect sind Sie auf der sicheren Seite: Unsere FRITZ!Boxen verwenden von Haus aus Strom möglichst sparsam und effizient. Zum Beispiel wird die Prozessorleistung im Ruhezustand heruntergefahren, ebenso der Energieverbrauch ungenutzter Anschlüsse. Über diesen „Green-AP-Modus“ hinaus können Sie selbst den Stromverbrauch zusätzlich senken, indem Sie zum Beispiel im Menü WLAN eine Zeitschaltung einrichten.

 

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